FB Design - MOP2, Aula Design

moderiert von Prof. Prof. h.c. Dirk Gebhardt (Dekan) 

Anna Ehrenstein lebt zwischen Berlin, Tirana und der Cloud, und arbeitet in verschiedenen Medien der künstlerischen oder kuratorischen Produktion, welche untersucht, wie Technologie und digital-materielle Kultur Machtverhältnisse verändern oder aufrechterhalten. Sie untersucht unterschiedliche Wissensformen und deren Konstruktionen durch Süd-Süd-Kooperationen und Umverteilung von Ressourcen des Globalen Nordens. Fotografie, Text, Video, Installation, Performance und Skulptur entstehen durch gemeinschaftliches und ganzheitliches Arbeiten in prozessbasierter künstlerischer und kuratorischer Forschung und Vermittlung. Wie werden wir als Gesellschaft von den Medien und durch linsenbasierte Realitäten produziert? Vernetzte Prozesse sind der Schlüssel, um kapitalistische Strukturen der Gier in einer Welt andauernder Krisen zu entwirren.

In ihrem Vortrag wird Anna Ehrenstein anhand von Case Studies aus ihrer eigenen Praxis und Texten von unterschiedlichen Medientheoretikern und critical race scholars über dekoloniale Ansätze der gemeinschaftlichen Vernetzung und des kollektiven „unlearnings“ sprechen. Dabei wird es einen Fokus darauf geben, warum eine multipolare Welt sowohl keine „weißen Retter“ braucht als auch konzeptionelle Ansätze dazu, wie Social Media kulturelle Aneignung missversteht und wie wir aus unproduktiven Dualismen von Gut und Böse in nuancierte Gespräche und Dialoge kommen können.

Anna Ehrenstein studierte Fotografie und Medienkunst in Dortmund und Köln und besuchte kuratorische Kurse in Valletta, ML und Lagos, NG. 2023 erhielt sich das Stipendium der Stiftung Kunze, 2022 das Neustartkultur Stipendium für künstlerische Vermittlung, 2021 das Forschungsstipendium der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Berlin und 2020 den C/O Berlin Talent Award 2020 für „New Documentary Strategies“ mit ihrer Kollaboration „Tools For Conviviality“. Sie arbeitete für das von Gabi Ngcobo kuratierte Bildungsprogramm von BB10 und kuratierte Ausstellungen u. a. für die Triennale der Fotografie in Hamburg. 2019 erhielt sie ein DAAD-Stipendium für ein Forschungssemester in Bogota, Kolumbien. Im vergangenen Jahr hat sie unter anderem auf der Ural Biennale in Jekaterinburg, der Lagos Biennale in Lagos, bei KOW Berlin, der C/O Berlin Foundation und im Kunstraum Kreuzberg ausgestellt. 

http://annaehrenstein.com/